News 17.01.2019 - Am Samstag, 19. Januar 2019, 17.35 Uhr, ist die "plan b"-Dokumentation "Zu gut für den Müll – Unterwegs mit den Essensrettern" zu sehen. Wir sind Teil der Dokumentation

In Deutschland landen im Jahr mehr als 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, weltweit sind es über eine Milliarde. "plan b" zeigt Vorreiter, die gegen den Verschwendungswahnsinn kämpfen..

Weitere Informationen ZDF Filmbeitrag plan b und Interview in der Mediathek



Gemeinsam haben Torsten von Borstel (r) und Gregor Raimann (l) vom Verein "United Against Waste" zusammen mit dem Küchenchef Dominik Flettner die Abfallmenge in der Küche reduziert.

Eine von ihnen ist die Niederländerin Selma Seddik. Als Mitarbeiterin einer großen Supermarktkette konnte sie irgendwann nicht mehr mit ansehen, wie viele Lebensmittel täglich weggeschmissen wurden. Sie entschloss sich, mit ihrem Kollegen etwas dagegen zu unternehmen. Mittlerweile betreiben Selma Seddik, Freke van Nimwegen und Bart Roetert drei Restaurants nach dem Prinzip "Lebensmittelrettung". Sie nutzen fast ausschließlich Produkte, die für den Müll bestimmt waren: Obst und Gemüse, das nicht mehr verkauft, aber noch verzehrt werden kann, Brot vom Vortag, Käse und Eier, deren Mindesthaltbarkeitsdatum naher rückt, oder Fischbestände aus Überproduktion. Außerdem lassen sie besondere Biere brauen - aus geretteten Kartoffeln und altem Brot. Über 500 000 Kilogramm Lebensmittel konnten Selma Seddik und ihre mittlerweile 100 Mitarbeiter so schon vor dem Müll bewahren.

In Köln ist Nicole Klaski immer wieder auf den Äckern von Biohöfen im Einsatz. Die gelernte Juristin hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Verschwendung zu bekämpfen. In Absprache mit den Landwirten sammelt sie krummes oder zu klein geratenes Gemüse ein, das bei der Ernte auf dem Feld liegengeblieben ist. Die geretteten Lebensmittel bietet sie, zusammen mit abgelaufener, aber noch genießbarer Supermarktware, in ihrem Laden "The Good Food" in Köln an. Es ist das erste Geschäft dieser Art in Deutschland, in dem die Kunden bezahlen, was ihnen die Ware wert ist. Einen Lebensmittelschatz, der wortwörtlich auf der Straße liegt, hebt der junge Mosterei-Besitzer Achim Fießinger jeden Herbst. "An unseren Straßen stehen Seite an Seite Obstbäume, die nicht genutzt werden", weiß Achim Fießinger. "Die tollen Äpfel fallen runter, liegen im Dreck und verkommen - das kann nicht Sinn der Sache sein." Zusammen mit Gleichgesinnten erntet er im brandenburgischen Ketzür die öffentlichen Apfelbaumalleen in der Umgebung ab und verarbeitet die Früchte zu frischem Saft. Und da kommt einiges zusammen: Im Jahr 2018 konnte der Jungunternehmer zehn Tonnen Allee-Äpfel retten und daraus 6000 Liter Saft gewinnen.


Das Team von unserem gemeinsamen Drehtag im Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven

Bildquelle: Titelbild ZDF/Axel Thiede sowie United Against Waste
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